Die Sterne. Sie überziehen das Firmament wie strahlende Diamanten. Ihr Betrachten bringt absolute Entspannung und beflügelt die Fantasie. Seit Jahrtausenden dienen die Sterne als Wegweiser und selbst in dieser, unserer so modernen und technisierten Zeit, ist es so geblieben.
Ich trete nach draussen. Es ist es eine klare kalte Nacht in den Zentralschweizer Bergen. In der dunklen Bergwelt habe ich die Kommerzgirlanden der Ortschaften hinter mir gelassen und blicke in den Himmel. In dessen Schwärze erkenne ich hier und da die Positionslampen eines Flugzeugs, weiter oben ziehen die rotierenden Satelliten ihre Leuchtspuren. Und darüber stehen unverrückt die Sterne. Tausende winzige Lichtpunkte funkeln über meinem Kopf. Wir haben eine ungefähre Vorstellung, wie weit entfernt sie von uns sind. «Lichtjahre» – die schöne Metapher erhellt die Unendlichkeit des Raums. Alles ist so weit entfernt dort oben und doch spüre ich eine Nähe und Verbundenheit. Beim Betrachten des funkelnden Sternenhimmels werde ich ganz ruhig. Ich empfinde mich in diesem Moment als Teil des Universums, erwärmt und beflügelt in der kalten, dunklen Bergwelt.
Wegweiser und Beschützer
Schon immer waren die Menschen fasziniert, den Sternenhimmel zu beobachten. Angefangen mit historischen Instrumenten zur Winkelmessung bis hin zu neuzeitlichen Weltraumteleskopen. Bereits vor Jahrtausenden, diente der Sternenhimmel der Seefahrt zur Bestimmung von Schiffspositionen durch die astronomische Navigation. Auch in der Raumfahrttechnik, spielt das Sternensystem eine wichtige Rolle: Anhand der Sternenkonstellation, ist es beispielsweise möglich, die Ausrichtung von Satelliten im All zu bestimmen.
Seit Jahrtausenden dienen die Sterne als Wegweiser. Der Stern ist aber auch tief verankert als Schutzsymbol. So ist das Hexagramm (Sechsstern) ein Schutzsymbol gegen Dämonen und Feuer und das Pentagramm (Fünfstern) beschützt uns generell vor dem Bösem.
Sterne symbolisieren also nicht nur Romantik, Geheimnis, Individualität und Unendlichkeit, sondern stehen auch für Schutz und dienen als wegweisende Begleiter.
Was Sterne wirklich sind
Aber was sind Sterne überhaupt? Und warum funkeln sie? Sterne sind ganz einfach Kugeln aus Gas. Aber in ihrem Inneren ist es unvorstellbar heiss, viele Millionen Grad Celsius. Wegen der starken Hitze glüht das Gas und leuchtet – wie eine Glühbirne, nur sehr viel heller. Das Licht der Sterne ist so stark, dass wir es von der Erde aus sehen können, obwohl die Sterne viele Billionen Kilometer entfernt sind.
Ursache des Sternenfunkelns ist die irdische Atmosphäre: Dort türmen sich – je nach Witterungsbedingungen – Luftschichten unterschiedlicher Temperatur und Dichte übereinander. Diese sind nicht statisch, sondern sie tauschen untereinander ständig Wärme aus. Dabei entstehen Turbulenzen. Mit Temperatur und Dichte verändern sich jedoch auch die optischen Eigenschaften der Luft – sie bricht das Sternenlicht dann stärker oder schwächer. Weil die Luftzellen aber ständig in Bewegung sind, verändert sich der genaue Weg des Sternenlichts durch die Atmosphäre fortlaufend. So kommt es, dass die Sterne von der Erde aus gesehen immer minimal hin und her springen. Durch ihr unregelmässiges Funkeln stimmen sie den Beobachter beim Blick zum nächtlichen Firmament erst richtig romantisch.
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