Für jedes Kind gehört er zu Weihnachten wie Geschenke und Guezli. Er strahlt über jeder Krippe: Der helle Stern mit Schweif, der einst die drei Könige zum Geburtsort Jesu Christi führte. In der Weihnachtszeit ist er omnipräsent. Eine Himmelserscheinung, die Forscher heute als eine mehrfache Begegnung von zwei hellen Planeten am Himmel für die wahrscheinlichste Erklärung halten.
«Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war. Dort blieb er stehen.» So steht es im Matthäus-Evangelium geschrieben. Ein Stern kündete demnach von der Geburt eines neuen Königs – und zeigte den Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Krippe Jesus Christus. Die Suche nach dem Stern, von dem das Matthäus-Evangelium berichtet, ist fast so alt wie das Christentum selbst. Was damals als Wegweiser am Himmel stand, sah zwar aus wie ein Komet mit langem Schweif. Möglicherweise war es aber weder eine Himmelskörperexplosion, noch ein Komet, sondern eine besondere Konstellation zweier Planeten: Jupiter und Saturn. Jupiter stand für den wahren Gott, Saturn für den König von Israel und das Sternbild Fische, worin sich die zwei gigantischen Planeten begegneten, soll Sinnbild für das Land Palästina gewesen sein. Da erscheint es durchaus möglich, dass die damaligen Sterndeuter – in dieser so aussergewöhnliche Konstellation – die Ankündigung der Geburt eines mächtigen Königs der Juden sahen.
Für die meisten Theologen spielt das heute aber keine Rolle. Sie halten den Stern von Betlehem für eine Legende, ob Komet, Explosion oder Planeten. Tatsächlich hatte es zu der fraglichen Zeit der Geburt Jesus eine Begegnung zwischen den Planeten Jupiter und Saturn gegeben: Die beiden Giganten zogen von der Erde aus betrachtet in einem Jahr gleich dreimal nahe aneinander vorüber – eine ungewöhnliche und seltene Himmelserscheinung. Das gleiche Phänomen beobachten wir auch in diesem Jahr. Bereits zweimal standen die Planeten auch dieses Jahr schon ganz nahe beieinander. Die engste Begegnung steht uns im Dezember noch bevor.
Starke Sonnenwende vor Weihnachten
Der 21. Dezember ist heuer der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag kommt es zur Winter-Sonnenwende, was für sich schon ein starkes Symbol ist: Die Tage werden wieder länger, das Licht wendet, wird stärker und die Dunkelheit weicht allmählich. Exakt an diesem Tag kommt es zur Begegnung (Konjunktion) von Jupiter und Saturn. Die zwei Planeten befinden sich von der Erde aus gesehen am selben Ort. Jupiter als Symbol für die Wahrheit und Saturn als Stellvertreter für Verantwortung, Regeln und Gesetze. Wären wir Sterndeuter, könnte die heutige Message sein, dass Unwahrheiten ans Licht kommen und neue Regeln erlassen werden für ein neues Miteinander. Denn die Begegnung erfolgt im Zeichen Wassermann, einer Qualität, die für Neues steht. Der Wahlkampf in Amerika hat nicht nur einen neuen Präsidenten gebracht, sondern hat uns auch die Grenzen der Sozialen Medien aufgezeigt. Was wir vor ein paar Jahren noch als nicht hinterfragte Wahrheit hingenommen hatten, betrachten wir heute kritischer. Wir überlegen uns genauer, was Fake und was Fakt ist – gerade auch in der Zeit der Pandemie und ihrer Berichterstattung. Wir nehmen die Verantwortung für uns und unser Leben wieder in die eigenen Hände.
Symbol der Hoffnung
Ob Legende, astronomische oder astrologische Deutung: Symbole stehen oft für Hoffnung. Wenn alles um uns herum uns keine Energie mehr schenkt, dann ist Hoffnung unser Licht. Es ist ein schöner Gedanke, dass nach neun negativen Erfahrungen die zehnte super wird. Es tut gut, an eine Wende zu glauben. Daran, dass ein Stern uns die Richtung weist: Den Weg zum Besseren und zur Heilung. Dass wir die Werte auf unserem Planeten neu überdenken müssen, schleckt wohl keine Geiss weg. Es ist eine Tatsache, dass wir lernen müssen, mit den Ressourcen auf unserem Erdball – aber auch unseren eigenen – anders umzugehen. Dass eine Kehrtwende erfolgen muss, wenn wir unsere Lebensgrundlagen auch unseren Nachkommen erhalten wollen. Und wenn wir zusammen diese weltweite Krise meistern wollen. Deshalb spendet das Symbol des wegweisenden Weihnachtssterns Trost und gibt uns Mut, Dinge zu verändern, die nicht mehr passen